Dienstag, 17. Oktober 2023

Gelesen: Der geheime Garten

 Hallo ihr Lieben,


es ist nun also offiziell: ich lese nun nicht mehr nur für mich, sondern zu einem großen Teil mittlerweile auch meinen Kindern vor. Genau genommen lese ich wohl tatsächlich jetzt mehr für die Kleinen, als für mich. Ich genieße das aber sehr, denn ich liebe ja Bücher und liebe es natürlich auch sehr, dass meine Kinder diese Liebe mit mir teilen.

Von vorablesen junior und dem Insel Verlag wurde mir vor kurzem eine Bilderbuchausgabe von "Der geheime Garten" zur Verfügung gestellt.

Vielen Dank an dieser Stelle dafür!


"Der geheime Garten"


Bildquelle


Autorin/Illustratorin:

Das originale Kinderbuch "Der geheime Garten" wurde 1911 von Frances Hodgson Burnett veröffentlicht. Bei meinem Rezensionsexemplar handelt es sich um ein Bilderbuch, bearbeitet von Calista Brill mit Illustrationen von Adelina Lirius.


Inhalt:

Als die kleine Mary zum ersten Mal das große Haus sieht, in dem sie nun leben soll, erscheint es ihr düster und trist. Doch ein vorwitziges Rotkehlchen weist ihr den Weg zu einem geheimen Garten. Während Mary die Bäume und Blumen zu neuem Leben erweckt, blühen auch ihre Fröhlichkeit und die Freude an der Natur wieder auf. Und ihr Wunsch, das Geheimnis des verborgenen Gartens mit Freunden zu teilen ... (Klappentext)


Eigene Meinung:

Ich habe mir das Buch direkt mit meinen Kindern angesehen und die erste Reaktion meiner großen Tochter auf das Cover war: "Oh ist das schön gemalt!" Direkt danach fragte sie, wer das Mädchen sei, und ob es mit dem Vogel auf dem Bild reden könne. Sie wollte direkt mehr erfahren und war begeistert, als wir  ins Buch hineinblätterten und noch mehr Blumen und Tiere zu sehen waren. 

Das Buch beginnt mit "Es war einmal..." was einen direkt an ein Märchen denken lässt. Betont wird der Eindruck dadurch, dass aus den Buchstaben Zweige fließen und die ganze erste Doppelseite einfassen. Marys Geschichte beginnt recht düster - in einer stürmischen Winternacht. Dies spiegelt sich gut auch in der farblichen Gestaltung wider. Im Laufe der Geschichte werden die Bilder analog zu Marys "Aufblühen" immer bunter und fröhlicher. Insgesamt sind die Bilder detailreich und mit einem leichten Vintage-Touch gezeichnet, was sich zum Beispiel im Kleidungsstil von Mary zeigt. Das macht natürlich auch insofern Sinn, als dass das Originalbuch bereits vor mehr als 100 Jahren erschien. Somit sind die Illustrationen also dem Original angepasst.

Schön ist auch, dass am Ende des Buches noch einmal in einem kurzen "Abspann" von der Originalgeschichte erzählt und die Hauptfigur Mary bzw. deren Charakter genauer vorgestellt wird.

Mein Fazit zum Bilderbuch fällt ähnlich wie das meiner Tochter aus: "Es ist schön, dass Mary so viele neue Freunde finden konnte. Es sind ganz viele wunderwunderschöne Blumen in dem Buch und ich mag die Tiere." 

Ich finde die Illustrationen ebenfalls sehr schön! Da die Bilder so detailreich sind, bieten sie viel Potential mit den Kindern ins Gespräch zu kommen - Tiere, Blumen und Pflanzen zu finden, zu zählen und zu bestaunen. Meine Tochter möchte nun sogar noch das Originalbuch lesen, bzw. vorgelesen bekommen. Das Bilderbuch eignet sich also auch um sich zunächst mit der Originalgeschichte vertraut zu machen, bevor man sie tatsächlich liest/vorliest.


(erschienen im Insel Verlag, 18,00 € gebundene Ausgabe)

Freitag, 27. August 2021

Gelesen: Mutter werden. Mutter sein.

Hallo ihr Lieben,


dieses Mal durfte ich "Mutter werden. Mutter sein. Autorinnen über die ärgste Sache der Welt" herausgegeben von Barbara Rieger lesen. Könnte thematisch auch passender kaum sein, denn wir warten gerade auf unser zweites Wunder und ich stehe vor der Herausforderung mich wieder neu in meiner Rolle als Mutter zu definieren!

Das Rezensionsexemplar wurde mir wieder mal von vorablesen.de zur Verfügung gestellt - vielen Dank dafür! :)



"Mutter werden. Mutter sein." hg. von Barbara Rieger


Bildquelle


Herausgeberin und Autorinnen:

Barbara Rieger, geboren 1982 in Graz. Studium in Wien. Lebt und arbeitet als Autorin und Schreibpädagogin (BÖS) in Wien und im Almtal (Oberösterreich). Betreibt seit 2013 gemeinsam mit Alain Barbero den Literatur- und Fotoblog "Café Entropy", aus dem die Bücher "Melange der Poesie" (2017) und "Kinder der Poesie" (2019) hervorgingen. Zuletzt erschien ihr Roman "Friss oder stirb" 2020 bei Kremayr & Scheriau. -> Barbara-rieger.at  (S.215)

Beiträge sind von Helena Adler, Lene Albrecht, Katja Bohnen, Teresa Bücker, Nova Ebrahimi, Andrea Grill, Sandra Gugic, Franziska Hauser, Simone Hirth, Gertraud Klemm, Elena Messner, Lydia Mischkulnig, Barbara Peveling, Verena Stauffer


Inhalt:

Wie wird Frau zur Mutter? Welche Erwartungen werden an die Mutterrolle gestellt? Und wie sieht eigentlich gleichberechtigte Elternschaft aus? Ein Buch, das beglückt und wehtut, das wütend und mutig macht, aber vor allem eines zeigt: Mutter sein ist die ärgste, schwierigste, intensivste und schönste Sache der Welt. (Klappentext)


Eigene Meinung:

Wie bereits eingangs erwähnt ist für mich das Thema des Buches, das bereits im Titel ganz treffend enthalten ist "Mutter werden. Mutter sein." gerade aus aktuellem Anlass besonders interessant. Mein Mann und ich erwarten derzeit unser zweites Wunder, wir freuen uns unbändig, aber gleichzeitig kämpfe ich eigentlich noch damit mich in der Rolle der 1-Kind-Mama zurecht zu finden. Nun kommt schon das zweite und ich kann noch den ein oder anderen Denkanstoß vertragen. So bin auch direkt an diesem Buch hängen geblieben. Auf dem Cover skizziert ist eine schwangere Frau im Lotussitz, irgendwie strahlend, irgendwie in sich ruhend, irgendwie bei sich. Das suche ich - das möchte ich gerne sein!

Inhaltlich werden in 15 Beiträgen plus Vorwort verschiedene Aspekte der Mutterschaft beleuchtet. Diese sind jeweils von unterschiedlichen Autorinnen. Besonders beeindruckend fand ich hierbei die Beiträge von Barbara Rieger, Sandra Gugic und Helena Adler.

Barbara Rieger's Beitrag liest sich fast ein bisschen wie ein Brainstorming zum Thema Kinderkriegen. Eine Sammlung von Ratgeber-Facts, eigener Erfahrung, Klatsch & Tratsch - so richtig nachvollziehbar aber erst wenn man selbst bereits eine Geburt erlebt hat! Mehr als einmal saß ich beim Lesen mit einem grinsenden Gesicht da und dachte mir "Ja, genau so hab ichs auch erlebt!".

Sandra Gugic schreibt über die Zerrissenheit und die Zeitprobleme die man als Mutter hat. Zum Einen muss so vieles unter einen Hut gebracht werden, andererseits ist man fast nie dazu fähig mit ganzem Herzen und Verstand bei einer Sache (wahlweise Kind ODER Arbeit) zu sein. Dies führt natürlich wiederum zu Frustration.

Bei Helena Adler's Beitrag fand ich schön, wie ehrlich sie ihr Kind beschrieben hat: "Du bist meine Sonne" - genauso laut und penetrant, genauso wunderschön und alles einnehmend, strahlend, leuchtend. Da musste ich an mein "großes" Kind denken. Wieder ein - "ja, das seh ich auch so"-Moment.

Insgesamt liest sich das Buch recht flüssig, die Kapitel sind nicht sehr lang. Jedes ja in sich abgeschlossen, so dass man auch gut mal eine Denkpause einlegen kann. Ein bisschen viel war mir der Aspekt des Mutter seins vs. SchriftstellerIn seins - dies wird in den meisten Beiträgen thematisiert. Hier kann ich mich als "reine" Leserin nicht ganz einfühlen. Alles in allem kann ich das Buch aber empfehlen, ich finde es aber für bereits "seiende" Mütter geeigneter als für noch "werdende".


(erschienen bei leykam:, 215 Seiten, 22,00 € gebundene Ausgabe)


Samstag, 26. September 2020

Gelesen: Das Buch eines Sommers

 Hallo ihr Lieben,

es ist mal wieder soweit. Ich würde euch gerne von "Das Buch eines Sommers - Werde, der du bist" von Bas Kast berichten. Das Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise wieder von vorablesen.de zur Verfügung gestellt :)



"Das Buch eines Sommers" von Bas Kast



eigenes Bild


Autor:

BAS KAST, geboren 1973 in Landau, Pfalz, inmitten von Weinbergen, wollte Hirnforscher werden oder zumindest etwas Vernünftiges tun, wandte sich dann aber dem Schreiben zu. Er wuchs in Utrecht auf. Nach einem Studium der Neurowissenschaften in Deutschland und den USA arbeitete er viele Jahre als Reporter für den Tagesspiegel in Berlin. Sein letztes Buch, Der Ernährungskompass, wurde ein Weltbestseller. Er lebt mit seiner Familie in Rottendorf bei Würzburg. (Klappentext)


Inhalt:

Im Sommer seines Lebens hat Nicolas einen Traum. Er will Schriftsteller werden wie sein Onkel. Dann kommt das Leben dazwischen und die Firma seines Vaters, Verantwortung, Termine und lauter Zwänge. Als sein Onkel stirbt, verliert Nicolas den einzigen Menschen, der an ihn geglaubt hat. Doch überraschend findet er am unwahrscheinlichsten Ort den Schlüssel, der ihm hilft, zu dem zu werden, der er wirklich ist. (Buchrückseite)


Eigene Meinung:

Gleich vorab, hierbei handelt es sich nicht um einen klassischen Roman, der dazu einlädt mit der/dem Protagonisten ein Abenteuer zu erleben, welches man nachdem das Buch ausgelesen ist schnell wieder vergisst. Vielmehr regt dieses Buch zu eigenem Denken an und zur Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, den eigenen Träumen und Zielen. Verschiedene Passagen im Buch laden dazu ein, immer wieder gelesen und neu interpretiert zu werden!
Im Klappentext wird das Buch auch als "lebensphilosophische Erzählung" betitelt, "die einen wachrüttelt" - das trifft es wirklich ganz gut!

Unser Protagonist, Nicolas, erzählt aus der Ich-Perspektive. Zunächst noch vom "Sommer seines Lebens" welcher viele Jahre zurückliegt und in welchem er mit seinem Onkel bei Grillfleisch und Wein seinen Liebeskummer vergessen kann und die wichtige Lektion lernt, dass man sich die Momente des eigenen Lebens nicht einfach "wegwünschen" sollte, auch wenn es manchmal hart ist. Denn sonst hat man am Ende sein ganzes Leben weggewünscht und würde vieles Bedauern.
Nach dem Zeitsprung ins Hier und Jetzt, stellt der Leser recht schnell fest, dass Nicolas die Ratschläge seines Onkels wieder komplett vergessen zu haben scheint. Er dreht sich im Hamsterrad zwischen Firmenleitung, Familie und Alltag und scheint dabei, nichts davon wirklich gerecht werden zu können. Die Nachricht vom Tod seines Onkels, dessen Beerdigung es nun zu organisieren gilt, zwingt ihn - zumindest kurz - aus diesem Hamsterrad auszusteigen und sich mit der Endlichkeit des Lebens im Allgemeinen und auch seines eigenen Lebens auseinander zu setzen. Nicolas stellt sich die Frage, wer bzw. was aus ihm geworden und ob er damit zufrieden ist.
Wir dürfen Nicolas also auf seiner Reise zu sich selbst und vielleicht auch zu uns selbst begleiten. Thematisch geht es hierbei neben Selbstverwirklichung und - sogar ein wenig kontrovers - über die Kostbarkeit des Lebens, auch noch um Erziehung, bzw. den Umgang mit unseren Kindern. Gerade hier hatte ich tatsächlich auch einige Aha-Momente! 

Alles in allem liest sich das Buch sehr angenehm und flott dahin, regt aber immer wieder zum "zur Seite Legen" und darüber nachdenken, innehalten und reflektieren an. Gerade als Einstieg in die o.g. Themengebiete kann ich es gern empfehlen!



"Tja, ich weiß nicht. Irgendwie finde ich den Gedanken an den Tod nicht so aufbauend. Eher deprimierend." "Mein Lieber, was soll daran deprimierend sein? Was wäre ein Augenblick wert, würde das Leben ewig währen? Entspringt die Kostbarkeit des Lebens nicht unmittelbar aus seiner Endlichkeit?" "(...) Du sagst, die Endlichkeit macht das Leben kostbar. Aber ich will das Altern aufhalten, gerade weil das Leben so kostbar ist." (S.149f.)

"Müsste Erziehung nicht bedeuten, von sich selbst abzusehen und sich stattdessen ganz auf dieses einmalig neue andere Wesen einzulassen? Müsste es nicht heißen, einem heranwachsenden Menschen nach Kräften dabei zu helfen, seinen Wesenskern zu entfalten?..." (S. 196)



(gebundene Ausgabe erschienen bei Diogenes, 240 Seiten, 22,00€)


Donnerstag, 17. Oktober 2019

Gelesen: Wer im Himmel auf dich wartet

Hallo ihr Lieben,

ich durfte über vorablesen.de "Wer im Himmel auf dich wartet" von Mitch Albom lesen. Da möchte ich euch heute darüber berichten :)




"Wer im Himmel auf dich wartet" von Mitch Albom



eigenes Bild


Autor:

MITCH ALBOM, Jg. 1958, schrieb den Weltbestseller Dienstags bei Morrie (Tuesdays with Morrie), der mit Jack Lemmon in der Hauptrolle verfilmt wurde. Bevor er Schriftsteller wurde, verdiente Albom sein Geld als Amateurboxer, Nachtclubsänger und Pianist. Mit den Einnahmen aus seinen Büchern gründete er die Hilfsorganisationen "A Time to Help" und "Have Faith Haiti". Mitch Albom tritt regelmäßig in Fernsehsendungen auf und hat eine eigene Radioshow. 2011 wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Michigan State University ausgezeichnet. (Klappentext)


Inhalt:

Annie und ihre Jugendliebe Paulo wollen ihre Hochzeitsreise mit einem romantischen Ballonflug krönen. Doch der Ballon stürzt ab...
Annie erwacht im Himmel wieder und sucht nach Paulo, von dem sie nicht weiß, ob er überlebt hat. Nacheinander trifft sie dort auf Menschen, die ihr seltsam bekannt und sogar vertraut vorkommen. Doch erst durch ihre Geschichten erfährt Annie, was für eine wichtige Rolle jeder Einzelne von ihnen in ihrem Leben gespielt hat - und wie wenig ihr das bewusst war. (Buchrückseite)


Eigene Meinung:

Als ich gesehen habe, dass es ein neues Buch von Mitch Albom gibt, war ich sofort neugierig. Vor vielen Jahren habe ich sein Buch "Dienstags bei Morrie" gelesen und seitdem gehört es zu einem meiner liebsten Bücher. Ich habe es sogar in Englisch und Deutsch gelesen!
Wie kaum jemand versteht Mitch Albom es ernste Themen wie den Tod aufzugreifen und eine Geschichte so darum herum zu weben, dass man nach der Lektüre zwar etwas melancholisch, aber eben auch sehr hoffnungsvoll ist.
Auch bei "Wer im Himmel auf dich wartet" wird man diesbezüglich nicht enttäuscht. Zugegeben, als ich anfing zu lesen und mir die Story schon irgendwie bekannt vorkam, war ich irritiert. Ich habe festgestellt, dass es sich quasi um eine Weitererzählung seines Buches "Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen" ist. Annie die Hauptfigur dieses Buches spielte bereits in dem anderen Buch eine wichtige, wenn auch Nebenrolle. Ich war aber recht schnell wieder versöhnt, denn auch Annies Geschichte ist sehr erzählenswert und vor allem, man muss das erste Buch nicht gelesen haben um dieses zu verstehen!
Nach ihrer Hochzeit mit Paulo und ihrem Aufwachen im Himmel, lässt sie Mithilfe von fünf Menschen, die sie zu Lebzeiten beeinflusst haben Revue passieren. Dabei erfährt der Leser Annies Lebensgeschichte und auch, wie Annies Leben mit dem von Eddie aus "Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen" verknüpft war. Jede Person, der Annie begegnet lehrt sie etwas anderes, Eddie zeigt ihr, "(D)ie Fehler, die wir begehen, öffnen Türen, um das Richtige zu tun." (S. 202).
Sameer, ihr alter Arzt zeigt ihr, wie alles auf der Welt auf die eine oder andere Art miteinander verbunden ist. Annie lernt Lektionen über Einsamkeit, Gnade und Liebe - vor allem Liebe!
Aufgebaut ist das Buch in drei Erzählsträngen. Neben Annies Reise durch den Himmel, gibt es immer wieder Rückblenden in Annies Kindheit zu Punkten, an denen Annie ihrer Meinung nach Fehler gemacht hat. Wie wir bereits wissen, stimmt das aber nicht, sondern ihre "Fehler" machen sie zu dem Menschen, der sie ist bzw. sein soll. Zusätzlich gibt es noch einen Erzählstrang über Tolbert, den Inhaber des Ballonflugunternehmens. Diesen Strang finde ich persönlich eher unnötig, könnte natürlich aber für ein weiteres Buch herhalten, fände ich aber auch nicht nötig.
Ich mochte Annies Geschichte, sowie Eddie Geschichte im ersten Buch sehr gerne und bin auch weiterhin ein großer Fan von Mitch Albom!


"An jedem Tag des Lebens verliert man etwas, Annie. Bald ist es so winzig wie der Atem, den man gerade ausgestoßen hat, bald so groß, dass man es nicht zu überleben glaubt." (...) "Aber du schaffst es, nicht wahr?" (S. 225)

"Aber jedes Ende ist auch ein Anfang. Und der Himmel denkt immer an uns."      (S. 9)


(erschienen bei Allergie, 239 Seiten, 16,00€)



Sonntag, 20. Januar 2019

Gelesen: Der Himmel gehört uns


Hallo ihr Lieben,

zuletzt habe ich "Der Himmel gehört uns" von Luke Allnutt gelesen. Es wurde mir vom Bloggerportal der Verlagsgruppe Randomhouse zur Verfügung gestellt - vielen Dank dafür!



"Der Himmel gehört uns" von Luke Allnutt


Bildquelle

Autor:

Luke Allnutt ist in Großbritannien aufgewachsen und arbeitet als Journalist. "Der Himmel gehört uns" ist sein bewegender Debütroman, der international für Furore sorgte und von der Presse gefeiert wird. Noch vor Erscheinen hat er sich in 30 Länder verkauft. Luke Allnutt lebt mit seiner Frau und den zwei gemeinsamen Söhnen in Prag und schreibt derzeit an seinem nächsten Roman. (Klappentext)


Inhalt:

Rob Coates kann sich wirklich glücklich schätzen: er ist mit seiner großen Liebe Anna verheiratet, und nach vielen gemeinsamen Jahren krönt Sohn Jack endlich das große Glück der Beiden. Bis zu dem Moment, an dem die kleine Familie eine unfassbare Diagnose erhält: Jack leidet an einer unheilbaren Krebsart. Während es Rob den Boden unter den Füßen wegzieht, versucht Anna stark zu bleiben - doch anstatt zusammenzuhalten, entfernen die beiden sich immer weiter voneinander. Bis Rob einen Entschluss fasst, der das Leben der Familie für immer verändern wird ... (Buchrückseite)


Eigene Meinung:

Auch hier finde ich mal wieder das Cover unglaublich schön - ein Sonnenuntergang mit beginnendem Sternenhimmel in Rot- und Blautönen, im Hintergrund ein Mann mit einem Kind auf den Schultern. Natürlich weckt dies direkt die Assoziation zu den Figuren des Romans Rob Coates und seinem Sohn Jack.
Rob ist ein junger Softwareentwickler und Programmierer seine große Liebe Anna ist Buchhalterin. Sie leben in London und führen ein tolles Leben. Nur Kinder fehlen, dies ist allerdings nicht so einfach. Anna hat zwei Fehlgeburten bis endlich Jack zur Welt kommt. Nun scheint endgültig alles perfekt. Bis bei Jack im Alter von 6 Jahren ein Hirntumor diagnostiziert wird. Rob und Annas verzweifelte Versuche ihr Wunschkind zu retten beginnen. Dabei entfernen die beiden sich immer weiter von einander. Bis es für alle zu spät ist.
Der Roman beginnt mit einer Episode aus Robs Leben nach Jacks Tod. Dann wird Jacks Geschichte erzählt. Schließlich springen wir wieder ins Jetzt und können miterleben wie Rob versucht die Scherben, die sein Leben inzwischen sind, wieder zu kitten. Unter anderem versucht er dies auch mit Hilfe eines Blogs in denen er Bilder von Orten veröffentlicht, an denen er und Anna mit Jack waren. Dieser Aufbau des Buches ist insofern auch sehr interessant, weil man direkt zu Beginn erlebt, wie schlecht es Rob geht und man dann erfährt, wie es dazu kommen konnte. Der Schluss macht wiederum Hoffnung und rundet den Roman, der ja an sich ein sehr ernstes und trauriges Thema hat, sehr gut ab.
Sehr schön finde ich auch die Einschübe im Buch, bei denen Rob wieder einen Ort auf seiner Website festhält. Als Programmierer, schreibt er in die Quellcodes der Bilder Botschaften an Jack. Diese Botschaften sind oftmals auf separaten Seiten am Ende bzw. Anfang eines Kapitels zu finden und sprachlich sehr schön geschrieben und zeigen wie sehr Rob sein Kind liebt.
Gesamtheitlich ist das Buch bezüglich der Sprache recht einfach gehalten, es liest sich sehr schnell, es kommen kaum Fremdwörter vor (einige Progammiererausdrücke, deren Bedeutung aber fürs Verständnis nicht von Bedeutung sind). Das Schriftbild der Ausgabe ist recht groß, die Seiten stark, sodass man wirklich schnell vorankommt.
Alles in allem hätte ich mir sprachlich noch etwas mehr Tiefgang gewünscht. Insgesamt finde ich das Buch aber gelungen, da der Übergang vom schweren und ernsten Thema Krebs bei Kindern zu einem hoffnungsvollen Ende sicher nicht einfach ist und hier doch gelungen ist!

"Manchmal begegnet einem Liebe an den seltsamsten Orten. Die Leute begreifen nicht, wie sehr sie einem das Herz brechen können." (S. 215)

"Anfangs dachte ich, es seien die Spiele, die wir gewonnen hatten, {...}. Und dann begriff ich, was Das getan hatte. Er hatte jedes Spiel mit einem Goldstern versehen, zu dem wir je zusammen gegangen waren. 
War es wirklich zu viel verlangt, dass Jack das Gleiche erleben sollte? Es musste eine Möglichkeit geben, das musste es einfach. Denn wenn man es träumt, dann ist es wahr, sagte mein Das immer.
Wenn man es träumt, dann ist es wahr." (S. 249)


(erschien bei Blanvalet, 447 Seiten, 15,00€)

Montag, 20. August 2018

Gelesen: Der Blumensammler

Hallo ihr Lieben,

ich bin gerade mit dem Buch "Der Blumensammler" von David Whitehouse fertig geworden und möchte euch gerne eine kleine Rezi dazu geben :)

Das Buch wurde mir von vorablesen zur Verfügung gestellt - vielen Dank dafür! :)



"Der Blumensammler" von David Whitehouse







Autor:

David Whitehouse wurde 1981 in Nuneaton, England geboren. Nachdem er 2015 für seinen Roman "Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek" per Bus durch Deutschlands Buchhandlungen reiste, legt er nun seinen neuen Roman "Der Blumensammler" vor. David Whitehouse lebt in London. (Klappentext)



Inhalt:

New York, 1983. Als Peter Manyweathers in einer Bibliothek einen alten Brief entdeckt, weiß er noch nicht, dass er gerade das größte Abenteuer seines Lebens in den Händen hält. Sechs seltene Blumen sind in dem geheimnisvollen Brief notiert. Sechs Blumen, die so unvergleichlich sind, dass Peter Manyweathers für sie um die ganze Welt reisen wird. (Buchrückseite)



Eigene Meinung:

Ich kann es nicht oft genug gestehen, aber ich kaufe Bücher sehr oft nach ihrem Cover und auch in dieses habe ich mich direkt wieder verliebt. Auf neutralem weißem Grund tummeln sich hier neben allen möglichen Blumen, Kakteen und Sukkulenten nämlich auch Seepferdchen, Tauben und ein Flugzeug. Man bemerkt dies erst beim genaueren Hinsehen, was ich total super finde, denn nicht nur fügen sich diese scheinbar nicht dazu passenden Motive fast unsichtbar in die Gesamtkomposition ein, sie tauchen auch (einschließlich der Pflanzen) mit nicht unbedeutenden Rollen alle wieder im Buch auf!
Die Story wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt. Zunächst ist da Professor Jeremiah Cole, ein Forscher, der bei einem missglückten Tiefseetauchgang den Flugschreiber eines verschollenen Flugzeugs findet. Dann Peter Manyweathers, eine Reinigungskraft aus New York, der in einem Buch einen Liebesbrief entdeckt, in welchem die Adressatin mit verschiedenen seltenen Blumen verglichen wird. Dieser Brief beeindruckt den Junggesellen so sehr, dass er beschließt sich auf die Suche nach diesen seltenen Pflanzen zu begeben. Einer Suche nicht nur nach Blumen, sondern auch seiner persönlichen Liebesgeschichte. Besonders ist hier auch, dass Peters Geschichte bereits im Jahr 1983 spielt, die anderen beiden Erzählstränge jedoch 30 Jahre später. Der dritte Erzählstrang handelt von Dove, einem jungen Mann, der als Baby zur Adoption freigegeben wurde und sich seither auf der Suche nach seinen Wurzeln und Antworten befindet. Dabei kommt er sich häufig mit seiner aufbrausenden und jähzornigen Art leider oft selbst in die Quere.
Die Geschichten dieser drei Personen scheinen auf wundersame Weise miteinander verbunden zu sein, der Leser wird von Anfang an dazu animiert, mit zu raten, wie die drei Figuren zusammen hängen. Gleichzeitig erzählt natürlich auch jeder seine eigene Geschichte. Ganz nebenbei lernt der Leser auch die seltenen Blumen kennen, nach denen Peter sucht. Bei mir ist hier richtig Peters Faszination übergesprungen und ich habe gerade extrem den Drang selbst in die Natur zu gehen und diese zu erforschen :)
Sprachlich finde ich den Schreibstil des Autors sehr eingängig, die Geschichte liest sich flüssig, auch wenn einige doch sehr fantastische Elemente mir fast etwas zu überspitzt erschienen. Das Buch hätte diese gar nicht gebraucht, da die Sprache des Autors ihren ganz eigenen Zauber webt.
Alles in allem finde ich die Story absolut lesenswert und sehr spannend, ich kann das Buch klar empfehlen. "Der Blumensammler" bekommt von mir einen besonderen Platz im Bücherregal :)


"Er wusste nicht, was er tun und ob er den Arm um sie legen sollte. Dort standen sie, nebeneinander, bis sich Zeit und Wetter miteinander verschworen, um alle Bedeutung auszulöschen." (S. 48)

"Egal, wo du hingehst, überall haben die Leute eine andere Interpretation dafür. Das machen wir Menschen immer mit Dingen, die wir nicht ansatzweise begreifen können. Wir verleihen ihnen einen Zauber, und dadurch werden sie dann selbst zur Magie." (S.163f.)



 (erscheint im Tropen Verlag, 346 Seiten, 20,-€)



Donnerstag, 2. November 2017

Gelesen: Ich treffe dich zwischen den Zeilen

Hallo ihr Lieben,

ich durfte mal wieder lesen und möchte euch meine Meinung nicht vorenthalten 😉
Das Buch wurde mir von vorablesen zur Verfügung gestellt - Vielen Dank dafür! ❤


"Ich treffe dich zwischen den Zeilen" von Stephanie Butland


Bildquelle


Autorin:

Wenn Stephanie Butland nicht gerade in ihrem Gartenatelier ist und Romane schreibt, arbeitet sie als Coach und Motivationstrainerin und hilft Menschen, kreative Lösungsansätze zu finden. In ihrer Freizeit liest, backt und strickt sie gern. Außerdem tritt sie gelegentlich bei Poetry-Performances auf. Zusammen mit iHrer Familie lebt sie im Nordosten Englands. (Klappentext)


Inhalt:

Mit ihren Piercings und tiefschwarz gefärbten Haaren versucht Loveday, die Welt von sich fernzuhalten. Sie umgibt sich lieber mit Büchern als mit Menschen und trägt die Anfangssätze ihrer Lieblingsromane als Tattoos auf dem Körper. Als sie Nathan kennenlernt, bekommt die Mauer, die sie um ihr Herz errichtet hat, Risse: Er nimmt Loveday mit zu einem Poetry-Slam, und die Gedichte öffnen beiden einen Weg, sich die Dinge mitzuteilen, für die ihnen sonst die Worte fehlen. Ihr dunkelstes Geheimnis behält Loveday aber weiterhin für sich. Doch als ein Buch sie zurück in ihre Vergangenheit führt, muss sie sich entscheiden: Will sie sich weiter verstecken und Nathan verlieren, oder findet sie mit seiner Hilfe endlich den Mut, über das zu sprechen, was sie einst so sehr verletzt hat? (Buchrückseite)


Eigene Meinung:

Als erstes aufgefallen ist mir auch bei diesem Buch - wie schon so oft - der Einband. Ein warmes orange lenkt erst mal den Blick aufs Cover, dann zwei Menschen, wobei einer ein Buch hält aus dem Blätter fliegen, diese wiederum verwandeln sich zu Vögeln (ein Detail, das übrigens zu Beginn jeden neuen Kapitels zu finden ist). Ich dachte mir "oh super, ein Buch über über Bücher! Geht ja kaum besser!" und war von da an gefangen.
Loveday erzählt uns ihre Geschichte selbst, als Ich-Erzählerin, was hier super passt, denn Stück für Stück erzählt sie von ihrem jetzigen Leben, von ihrem verlorenen Leben und was dazwischen so alles passiert ist. Zu Beginn gibt sie sich, wie auch in ihrem jetzigen Leben, recht verschlossen - man muss alles erraten oder erahnen. Als sie dann ein bisschen vertrauen zum Leser gefasst hat, lässt sie uns in ihre Vergangenheit blicken. Diese Rückblenden sind zum einen in eigenen Kapiteln, zum anderen mit eigenen Überschriften wie Geschichte 2013 und Krimi 1999 zu finden, im Gegensatz zur Gegenwart, diese wird als Lyrik 2016 betitelt.
Wir lernen Archie, ihren Chef und besten sowie einzigen Freund kennen, dann Rob Loveday`s psychotischen Ex-Freund und Nathan, der alles anders macht. Wie häufig, wenn man ein Trauma erlebt hat, kann Loveday Nathan zunächst nicht an ihn heranlassen und ihm nicht vertrauen, er scheint zu gut um wahr zu sein. Aber Nathan findet durch seine Gedichte beim Poetry-Slam (diese sind auch jeweils im Buch zu finden) einen Weg um zu Loveday vorzudringen.
Die Story finde ich gelungen, wenn mir zum Ende hin dann aber doch noch etwas viel Dramatik passiert. Mir gefällt die erste Hälfte mit ihrer irgendwie "leichten" Düsternis fast besser. Nichtsdestotrotz liest sich das Buch super. Die Sätze sind verständlich, gespickt mit kleinen Anspielungen auf Autoren und ihre Werke und Loveday´s Wortneuschöpfungen ("Missfallensmaschinen mit Luftdruckantrieb" S. 8 - Mütter, die den ganzen Tag am Zetern sind).
Besonders lustig finde ich auch, dass Loveday ihre Bücher alphabetisch nach dem ersten Wort des Buchtitels ordnet, weil sie findet, dass sich die meisten Menschen viel eher an den Titel als an den Autoren erinnern. Mach ich absolut genauso und mit der selben Begründung!
Insgesamt also ein bezauberndes Büchlein, super geeignet für die jetzt kommende Spätherbst-Lese-Zeit!

"Natürlich gibt es da die einfache Liebe zur Literatur: das Bewusstsein, dass es eine Fluchtmöglichkeit gibt, dass man Dinge lernen kann, dass da ein Ort ist, an dem Herz und Geist ungehemmt herumtollen können." (S. 31)


(erschienen bei Knaur, 319 Seiten, 9,99 €)